Ist die Garmin MARQ2 die perfekte Reisebegleiterin? Wir haben sie getestet!

Beitrag von: Raphael Prader

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Meine Reise nach Vietnam im vergangenen Februar war der perfekte Moment, die neue Garmin MARQ Commander (Gen 2) auf Herz und Nieren zu testen. Ich mag es, auch auf Reisen eine Uhr am Handgelenk zu haben, wollte aber bewusst kein mechanisches Meisterwerk tragen. In den nachfolgenden Zeilen möchte ich Ihnen die Vorteile für unterwegs aufzeigen, die die Toolwatch von Garmin bietet.

Kaufentscheidung

Vorweg ein kurzer Disclaimer: Die Commander MARQ2, über die ich in diesem Beitrag schreibe, gehört tatsächlich mir und ist nicht «nur» eine Leihuhr für Werbezwecke. Wie kam es also dazu, dass ich mich für die neue MARQ2 entschieden habe?

Noch bis vor kurzem war ich Besitzer einer Apple Watch, die ich ausschliesslich beim Sport getragen habe. Die kurze Akkulaufzeit von durchschnittlich einem Tag empfand ich als sehr limitierend. Hinzu kommt, dass mich das subjektive Empfinden verfolgt hat, mit der Apple Watch mein Dasein als Nerd zu unterstreichen.

Als ich mich dann genauer mit den Smartwatches von Garmin beschäftigt habe, war relativ bald klar, dass ich diesen Gedanken nicht wieder so leicht loswerde. Mich persönlich überzeugt die Optik und das Image, das Garmin verkörpert. Hinzu kommt, dass alle Garmin-Uhren eine deutlich bessere Akkulaufzeit hinlegen als meine bisherige Smartwatch.

Nebst der MARQ Commander (Gen 2) habe ich mir auch noch die Modellreihen epix und fenix genauer angeschaut und miteinander verglichen. Die Garmin fēnix 7 Pro überzeugt definitiv mit ihrer grossartigen Akkuleistung (bis zu 37 Tage mit Solarladung) dank des MIP-Displays. Mich spricht jedoch die Optik eines AMOLED-Bildschirms mehr an. Da mir ein Saphirglas wichtig ist, blieben folglich noch die MARQ und die epix im Rennen. Ausschlaggebend für die MARQ waren letztlich das sehr leichte Karbon-Gehäuse sowie die für mich besser passende Gehäusegrösse.

Vorteile der Garmin-Uhren auf Reisen

Natürlich bieten die Uhren von Garmin unzählige tolle Features, die man an dieser Stelle als Argumente aufzählen könnte. Ich kann und möchte an dieser Stelle aber keine Verkaufspräsentation halten, sondern von meiner Erfahrung berichten, die die Uhr besonders auf Reisen zu einer wertvollen Begleitung machen. Für tiefergehende Erklärungen begrüssen wir Sie sehr gerne in St. Gallen und zeigen Ihnen die Modelle vor Ort. Ebenso bietet die Produktseite von Garmin allerhand technischer Informationen.

Was mir bereits zu Beginn meiner Reise positiv aufgefallen ist, ist dass ich bei der Sicherheitskontrolle in Kloten am Flughafen nicht aufgefordert wurde, die Uhr auszuziehen. Der Scanner hat dann auch nicht gepfiffen, also alles gut.

Was mir ebenfalls sympathisch ist, ist dass die Uhr unauffällig ist und nicht nach einem teuren Gadget am Handgelenk schreit. Das scheint mir insbesondere wertvoll bei Reisen in ärmere Länder, da ich keinesfalls als reicher Westler auffallen möchte.

Vietnam wird grob in drei Klimazonen unterteilt: den subtropischen Norden, den tropischen Süden und die Wetterscheide am Hai Vân Pass. So habe ich den Norden bei knapp 20 Grad (und häufigem Regen) bereist, während es im Süden täglich über 30 Grad warm war. Das hochwertige Nylon-Armband der Commander fühlt sich bei allen Temperaturen äusserst angenehm an und wurde nie klebrig oder ähnliches. Zudem befindet sich auch ein Silikon-Armband im Lieferumfang, dieses hatte ich jedoch zu Hause gelassen.

Ein weiterer Vorteil auf Reisen, der für mich auch ein wichtiges Kaufargument war, ist die Akkulaufzeit der Uhr. Diese wollte ich natürlich testen auf meiner Reise. Vor meiner Abreise habe ich die Uhr vollständig aufgeladen und sie hat mir eine Laufzeit von 18 Tagen prophezeit. Diese Prognosen gehen idR. von keiner extensiven Nutzung aus, insbesondere ohne die Nutzung von GPS. 
Während meinem Aufenthalt habe ich insgesamt vier Aktivitäten mit der Uhr aufgezeichnet: 1x Krafttraining, 2x Laufband-Training und eine kleine Wanderung inkl. GPS-Tracking. Und Überraschung: Meine gesamte Reise über insgesamt 16 Tage hat die Uhr mitgemacht, ohne dass ich sie ein einziges Mal aufladen musste. Genial!

Auch ganz praktisch auf Reisen ist, dass man sich den Wecker als Vibration am Handgelenk einstellen kann. Einerseits, um in Hostels nicht gleich das gesamte Zimmer aufzuwecken und andererseits auch deshalb, da ich die Vibration besser wahrnehme als ein gewöhnlicher Weckton.

Und als letzten Vorteil möchte ich an dieser Stelle noch die Möglichkeit hervorheben, die Touchscreen-Funktionalität der Uhr deaktivieren zu können. Dank der fünf Tasten rund um das Gehäuse können sämtliche Funktionen problemlos und intuitiv auch ohne Touch gesteuert werden. Das bietet den Vorteil, dass in bestimmten Situationen nicht ungewollt etwas auf dem Bildschirm gedrückt wird.

Praktische Funktionen im Fokus

Welche drei Eigenschaften sind besonders toll für eine Reise mit der MARQ2? Diese Frage würde ich nach meiner Asien-Reise unter anderem beantworten mit der Funktion des Jetlag-Ratgebers. Über die Garmin Connect App auf meinem Smartphone kann ich schon vor Abreise eintragen, zu welcher Zeit ich von wo nach wo fliegen werde. Anhand dieser Informationen gibt mir die Uhr fortan Tipps, wie ich mich möglichst schnell und komfortabel an die neue Zeitzone gewöhnen kann. Und das hat erstaunlich gut geklappt: Einzig der Tag meiner Ankunft war etwas harzig, aber ansonsten hatte ich tatsächlich kaum Jetlag-Symptome. Bei der Rückkehr erst recht nicht, wobei diese Reise-Richtung erfahrungsgemäss oftmals angenehmer ist.

Eine weitere nützliche Funktion auf Reisen ist die Möglichkeit, das Zifferblatt der Uhr individuell konfigurieren zu können. So habe ich die analoge Zeitanzeige dazu genutzt, mir die lokale Zeit vor Ort anzuzeigen. Die digitale Anzeige hingegen habe ich so konfiguriert, dass sie mir die Schweizer-Zeit anzeigt.

Und als dritten Vorteil würde ich die robuste Verarbeitung hervorheben, die nicht nur auf Reisen praktisch ist, sondern auch im Alltag. Dank des Saphirglas ist das Display der Uhr quasi unempfindlich gegenüber Kratzern und es macht nichts, wenn man versehentlich irgendwo streift oder ähnliches.

Nachteile und Einschränkungen

Als ehemaliger Apple Watch User bin ich mich an eine relativ sanfte Vibration am Handgelenk gewohnt. Das fühlt sich bei der Garmin MARQ Commander merklich anders an und die Vibration ist für meinen Geschmack etwas zu harsch. Bei anderen Modellen kann die Intensität in den Einstellungen reguliert werden. Daher hoffe ich, dass das auch für dieses Modell irgendwann per Softwareupdate nachgeliefert wird.

Ebenfalls finde ich es schade, dass Garmin Uhren bislang keinen nativen Schlafphasen-Wecker anbieten. Mittels Third-Party-App funktioniert es, ist aber relativ intensiv was die Akkunutzung betrifft. Mal sehen, ob auch hier irgendwann mittels Softwareupdate nachgeliefert wird.

Fazit

Die Uhr von Garmin kann einfach zu viel, als dass ich in diesem Beitrag auf sämtliche Funktionen und Highlights hätte eingehen können. Eine ausführliche Beratung bietet Ihnen unser Team gerne vor Ort in St. Gallen bei LABHART Chronometrie & Goldschmiede an.
Meine persönliche Kurzfassung der Vor- und Nachteile liste ich gleich untenstehend noch einmal auf.

👍🏻 Unauffällig
👍🏻 Wetterbeständig
👍🏻 Keine Kratzer
👍🏻 Akkulaufzeit
👍🏻 Touchscreen kann deaktiviert werden

👎🏻 Vibration nicht hochwertig
👎🏻 kein nativer Schlafphasenwecker